Dienste und Apps im Datenschutz-Ranking: Selbst Tinder ist besser als Instagram

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Spätestens seit der Einführung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) wird der Datenschutz für immer mehr User zunehmend relevant. Die Kombination aus rechtlichen Vorschriften und der erhöhten Aufmerksamkeit hat auch für Marketer einer hohe Bedeutung. Umso interessanter zu wissen, wie es klassische Social Media-Kanäle sowie diverse für das Marketing geeignete Apps mit dem Datenschutz halten. Zu einem interessanten Ergebnis kommt hier eine Analyse des Cloud-Dienstleisters pCloud.

Von echten Datenkraken und Datensparsamkeit

Machen wir uns nichts vor. Jede App, die wir in den App-Stores herunterladen und zudem für Marketing-Zwecke einsetzen können, verwendet personenbezogene Daten. Die Analyse des besonders auf Datenschutz bedachten Unternehmens pCloud zeigt nun, wer die Champions im Datensammeln sind.

Das Ergebnis ist einerseits offensichtlich, weiß an anderer Stelle jedoch zu überraschen. Wenig überraschend ist in jedem Fall, dass alle 50 unter die Lupe genommenen Apps von Argos über Facebook bis Zara Daten für Dritte und den Eigengebrauch nutzen. Dabei liegt der Anteil der geteilten personenbezogenen Daten zwischen 7 Prozent und 78 Prozent.

Während sich Apps wie SoundCloud, Bet365 und sogar die Dating-Plattform Bumble (alle 7 Prozent) vornehm zurückhalten, gehen andere in die Vollen. LinkedIn etwa teilt ebenso wie Uber Eats 50 Prozent der erhobenen Daten. Bei Facebook sind es beinahe erwartungsgemäß 57 Prozent. Den sinnbildlichen Vogel schießt jedoch Instagram mit sagenhaften 79 Prozent geteilter Daten ab.

Facebook-Konzern nutzt Daten am exzessivsten

Wenn wundert es, dass die Apps des Facebook-Konzerns am exzessivsten auf die Daten ihrer Nutzer zurückgreifen? Interessanter ist jedoch auch, wie sparsam anrüchige Dienste wie Tinder (21 Prozent) oder Robinhood (21 Prozent) mit den Nutzerdaten umgehen.

Ebenfalls überraschend: Dienste wie CNN (29 Prozent), ESPN (29 Prozent) und Reddit (29 Prozent) landen ebenfalls recht weit vorne in der Auswertung. Nachfolgend ein Blick auf die Top 20 der Datenkraken. Die vollständige Auflistung inklusive Details dazu, welche Daten die Dienste an Dritte weitergeben, gibt es grafisch aufbereitet im Blog von pCloud.

App
Geteilte Daten in Prozent
Instagram
79
Facebook
57
LinkedIn
50
Uber Eats
50
Trainline
43
YouTube
43
YouTube Music
43
Deliveroo
36
Duolingo
36
Ebay
36
ITV Hub
36
TikTok
36
ESPN
29
Moonpig
29
Reddit
29
Shpock
29
Snapchat
29
Spotify
29
CNN
29
Pandora
29

Keine Überraschungen bei Eigennutz von Userdaten

Daten sind die Währung der digitalen Welt. Das dürfte mittlerweile den meisten Usern klar sein. Umso interessanter ist daher nicht nur die Frage, wie viele Daten die Dienste weitergeben, sondern auch selbst zu ihrem eigenen Vorteil nutzen. Auch hier stellte pCloud in seiner Analyse wenig überraschend fest, dass Facebook (86 Prozent) und Instagram (86 Prozent) weit an der Spitze liegen.

Auf Rang drei folgt mit dem Zahlungsdienstleister Klarna (64 Prozent) jedoch schon die erste Überraschung. Grundsätzlich liegt die Quote der zum Eigennutz verwendeten Daten bei allen getesteten Anbietern deutlich über der Weitergabe-Quote. Die „Top-50-Dienstleister“ liegen hier bei 29 bis 86 Prozent.

Umso interessanter ist jedoch, dass aktuell besonders beliebte Dienste wie Google Classroom, Zoom, Microsoft Teams, Skype, Clubhouse und sogar der Streaming-Riese Netflix laut pCloud keine persönlichen Daten weitergeben oder sie explizit zu Marketing-Zwecken verwenden.

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