GoStudent – Österreichs wertvollste Schule ist drei Milliarden Euro wert

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Die Corona-Pandemie hat den Bildungssektor hart getroffen. Home-Schooling, Schulausfälle und Zeitdruck haben zu einem enormen Nachholbedarf bei Schülerinnen und Schülern geführt. Wen wundert es da, dass Online-Nachhilfeplattformen wie GoStudent boomen?
Das sehen auch internationale Investoren so und katapultieren den Unternehmenswert des Start-ups durch die jüngste Finanzspritze auf nun über drei Milliarden Euro. Damit ist aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht – das Ziel lautet Weltmarktführer.

Neue Finanzierungsrunde sorgt für massiven Bewertungssprung

Schon im Sommer 2021 hatte das im Jahr 2016 gegründete Wiener Unternehmen in einer Finanzierungsrunde 205 Millionen Euro eingesammelt. Damit hatte das Start-up erstmals eine Marktbewertung von über einer Milliarde Euro erreicht und den Aufstieg in die Liga der sogenannten „Unicorns“ geschafft. Zu diesen Einhörnern zählen nicht an der Börse notierte Start-ups mit einer Marktbewertung von mehr als einer Milliarde Euro.

Nun konnten die Gründer in einer weiteren Finanzierungsrunde mit eingesammelten 300 Millionen Euro gleich den nächsten Erfolg verbuchen. Mit an Bord sind neben dem Hauptinvestor Prosus der chinesische Internetkonzern Tencent, der Softbank Vision Fund 2 sowie die Deutsche Telekom.

Von Österreich in die ganze Welt

Die hohe Bewertung hat ihren Grund. Innerhalb von knapp fünf Jahren hat sich GoStudent vom kleinen Start-up zum internationalen Player gemausert. Mittlerweile bietet das Unternehmen seine Online-Nachhilfe per Webcam in 16 Ländern an. Abgedeckt werden dabei alle Schularten, Klassenstufen und Fächer.

Wenngleich der Kernmarkt aktuell noch der DACH-Raum ist, schreitet die internationale Expansion voran. Besonders stark ist das Unternehmen mit seinen weltweit rund 1.000 Mitarbeitern und 10.000 Online-Nachhilfekräften derzeit in Kanada, den USA und Lateinamerika. Monatlich verbucht GoStudent so über 1,5 Millionen verkaufte Nachhilfeeinheiten. Das Ziel von Mitgründer und GoStudent-Chef Felix Ohswald ist die weitere internationale Expansion mit dem Ziel „Weltmarktführer im Bereich Nachhilfe“.

„Um das Ziel, Weltmarktführer im Bereich Nachhilfe zu werden, zu erreichen, wird GoStudent weiterhin eine schnelle globale Expansion vorantreiben und in zahlreiche neue Länder expandieren, die ein bedeutendes Marktpotenzial aufweisen.“ Allein im Jahr 2022 ist die Erschließung von sechs neuen Märkten in der Region Naher Osten / Nordafrika sowie im asiatisch-pazifischen Raum vorgesehen.

Kein Börsengang in naher Zukunft

Bereits jetzt setz GoStudent auf innovative Lösungen als Basis für den eigenen Erfolg. Dazu zählen etwa muttersprachliche Englisch-Nachhilfelehrer oder künstliche Intelligenz. Letztere hilft dabei, für Schülerinnen und Schüler aus dem Pool der Nachhilfelehrer jeweils die optimale Person herauszufiltern. Eltern wiederum haben bei der Buchung der Nachhilfe die Möglichkeit, Abonnements mit einer Dauer von sechs Monaten, einem Jahr oder zwei Jahren abzuschließen.

Trotz des raketenhaften Aufstiegs zeigt sich Gründer Ohswald – zumindest was einen möglichen Börsengang in näherer Zukunft angeht – bescheiden. Auch wenn die Umsätze innerhalb eines Jahres, unter anderem befeuert durch die Corona-Pandemie, gewachsen sind, ist der Börsengang derzeit noch kein größeres Thema. Dazu Ohswald: „Das IPO-Marktumfeld ist im ständigen Wandel, daher ist dieser Schritt für uns noch etwas schwer vorauszusagen.“

Zukäufe und technologische Entwicklungen geplant

Gleichzeitig zeigt sich das Unternehmen offen für weitere Expansionen durch Zukäufe. Erst im September hatte man etwa das ebenfalls aus Österreich stammende Start-up „School Fox“ übernommen. Dieses hatte angefangen von Videokonferenzen über die Dateiablage bis hin zu Stundenplänen eine Komplettlösung für digitalen Unterricht geboten. „Wir wollen die nächsten zwei Jahre den Fokus darauf legen, die Firma noch erwachsener zu machen,“ so Ohswald im Hinblick auf die weitere Entwicklung von GoStudent.

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