Mode-Gigant Zalando trotzt der Corona-Krise

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Während die Corona-Krise viele Unternehmen stark gebeutelt hat, stehen die Vorzeichen bei Zalando weiterhin auf Wachstum. Trotz oder gerade wegen der Corona-Krise blickt Europas größter Online-Modehändler zufrieden auf das erste Halbjahr 2020 zurück. Unter dem Strich stehen rund 20 Prozent Umsatzsteigerung und Millionen Neukunden.

Umsatzsprung um 20 Prozent und Millionen Neukunden

Laut dem kürzlich veröffentlichten Finanzbericht konnten die Berliner ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 20 Prozent auf 3,56 Mrd. Euro steigern. Allein zwischen April und Juni zogen die Einkünfte um kräftige 27,4 Prozent an. Der Nettogewinn zwischen Mai und Juni stieg von 45,5 Mio. Euro (2019) auf starke 122,6 Mio. Euro. Verantwortlich für das markante Wachstum ist laut Unternehmensangaben das Umschwenken vieler Verbraucher vom stationären Handel zum Online-Handel.

Schon Ende Juni habe man die Marke von 34 Millionen Kunden geknackt, womit man während der Krise mehrere Millionen Neukunden gewonnen habe. Gleichzeitig wuchs die Zahl der Bestellungen allein im zweiten Quartal um 28,6 Prozent auf 46,5 Mio. Für das Gesamtjahr erwarten die Berliner einen anhaltenden Trend mit einem Umsatzwachstum von 15 bis 20 Prozent und einem bereinigten EBIT von 250 bis 300 Mio. Euro.

„In den letzten Monaten haben wir bewiesen, dass Zalando stark und agil ist,
egal wie herausfordernd das Umfeld ist.“

David Schröder, CFO Zalando

Zalando tritt auf die Marketing-Bremse – weniger ist mehr

Geht es nach Zalando, hat das Unternehmen seinen Erfolg vor allem im zweiten Quartal dem Fokus auf die Plattformstrategie zu verdanken. Allein innerhalb dieser Zeitspanne konnte Zalando 180 neue Partner für sein Partnerprogramm gewinnen. Das Ergebnis sind unter anderem 1,3 Mrd. Website-Aufrufe im zweiten Quartal.

Und dies trotz deutlich zurückgefahrener Marketing-Ausgaben. Demnach gab das Unternehmen zwischen April und Juni „nur“ gut 105,3 Mio. Euro für Marketing aus. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 130,4 Mio. Euro gewesen.

Das verringerte Marketing-Budget ging insbesondere aus einer defensiveren Haltung durch die Corona-Pandemie hervor und trägt unter dem Strich einen großen Beitrag zum Nettogewinn bei. Mit Blick auf das erste Quartal fällt jedoch auf, dass die Marketing-Ausgaben im ersten Halbjahr mit 228,5 Mio. Euro sogar höher waren als im Vorjahreszeitraum. Allerdings nur marginal um 1,3 Mio. Euro.

Weichen stehen bei Zalando weiterhin auf Wachstum

Verantwortlich für den Umsatz- und Gewinnsprung ist daher auch die verstärkte Marketing-Aktivität mit der Corona-Kampagne „Together I am strong“. Hinzu kommt die große Markenbekanntheit, dank der sich die geringere Marketing-Sichtbarkeit im zweiten Quartal ebenso wie bei anderen Online-Riesen nicht negativ ausgewirkt hat.

Für die kommenden Jahre sind die Weichen bei Zalando weiterhin auf Wachstum gestellt. Das beweisen sowohl die aktuellen Zahlen als auch die jüngste Kapitalaufnahme. Wie vergangene Woche bekannt wurde, konnte sich Zalando über Wandelanleihen 500 Mio. Euro von Investoren für das weitere Wachstum des Unternehmens sichern.

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