Mode.com: Vertical-Content-Network Mode Media stellt überraschend Betrieb ein

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Für viele Modeblogger dürfte es ein schwerer Schlag sein: Das Vertical-Content-Network Mode Media hat überraschend und mit sofortiger Wirkung den Betrieb eingestellt. Das Unternehmen wurde zwischenzeitlich auf eine Milliarde Dollar Wert geschätzt und soll im vergangenen Jahr 90 Millionen Dollar umgesetzt haben.

Erfolglose Suche nach neuen Geldgebern

Mode Media, das unter dem Namen „Glam Media“ gegründet wurde, war in den letzten Jahren zu einem der reichweitenstärksten Medienunternehmen der Welt aufgestiegen und verzeichnete 137 Millionen Besuche. Nichtsdestotrotz soll es an einer wirtschaftlichen Perspektive gemangelt haben, wie ein Sprecher des Medienhauses Burda erklärte, das zu den wichtigsten Investoren bei Mode Media gehörte. Laut Medienberichten hatte das Netzwerk schon seit Monaten mit Geldproblemen zu kämpfen, weil die Suche nach neuen Geldgebern erfolglos verlief.

Infolge dessen wurden zuvor auch bereits der russische sowie der britische Ableger eingestellt. Die zu Mode Media gehörende Webseite Mode.com ist mittlerweile nicht mehr erreichbar. Eine geplante Mode-Lounge auf dem Oktoberfest wurde abgesagt, Sponsoren und Teilnehmer kurzfristig wieder ausgeladen. Die Begründung dafür fiel einsilbig aus. Man sei aufgrund eines unvorhersehbaren Zwischenfalls nicht in der Lage, das Wiesn-Event durchzuführen, hieß es in einem am späten Freitagabend auf der Facebook-Seite von Mode Media Deutschland veröffentlichten Statement (siehe oben).

Content Creater bangen um offene Zahlungen

Mitarbeiter und Partner wurden bis zur letzten Minute im Dunkeln gelassen und ein normaler Betrieb aufrechterhalten. Autoren und Blogger sagten gegenüber Medien, erst Ende vergangener Woche niemanden mehr erreicht zu haben. Dies wird auch von Mitarbeitern bestätigt, deren E-Mail-Postfächer direkt geschlossen wurden, nachdem man sie ohne weitere Vorwarnung über das Ende des Unternehmens aufgeklärt hatte. Viele Blogger und Autoren, die bis zuletzt mit Mode Media zusammengearbeitet haben, bleiben deshalb ratlos zurück und bangen um die Zahlung offener Rechnungen, die in einigen Fällen mehrere Zehntausend Dollar hoch sein sollen. Ob diese beglichen werden, bleibt fraglich. Erste Zahlungsverzüge gab es laut den Betroffenen schon im Mai.

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