EU-Strafe und sinkende Klickpreise machen Google-Mutter Alphabet zu schaffen

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Googles Mutterfirma Alphabet wird von der EU wegen Wettbewerbsverstößen kräftig zur Kasse gebeten, was den Quartalsgewinn im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar sinken ließ. Damit fährt der Internetkonzern ein gesundes Plus ein – für die Anleger war das jedoch kein Grund zu feiern. Die Entwicklung des Werbemarktes wird mit Sorge betrachtet.

Werbung: Steigendes Volumen, sinkende Preise

Die Veröffentlichung der neuen Quartalszahlen von Alphabet hat den Aktienkurs der Google-Mutter um drei Prozent einbrechen lassen. Zwar war bereits seit Juni bekannt, dass die EU von Google die Zahlung einer 2,4 Milliarden Euro hohen Strafe wegen Wettbewerbsverstößen erwartet, beunruhigt haben sich die Anleger aber weniger ob des dezimierten Gewinns denn der Zahlen aus dem Geschäft mit der Auslieferung von Werbeanzeigen gezeigt.

Die wichtigste Einnahmequelle des Online-Riesen befindet sich noch immer deutlich auf Wachstumskurs, einer genauerer Blick auf die Zahlen lässt jedoch kommende Probleme erahnen. Denn obwohl die vergüteten Klicks im zweiten Quartal um 52 Prozent stiegen, ging der Erlös pro Klick um 23 Prozent zurück. Damit setzte sich eine Entwicklung fort, die schon im Vorquartal für Unmut sorgte. Damals hatte es einen Rückgang um 19 Prozent gegeben.

Andere Sparten werden zunehmend wichtiger

Bedrohlich ist die Situation für Alphabet längst nicht, zumal das Unternehmen seine Fühler bereits in Richtung anderer Geldquellen ausgestreckt hat. So kratzten die Einnahmen aus anderen Sparten wie dem Hausvernetzer Nest und dem Hersteller autonomer Fahrzeuge Waymo erstmals an der 250-Millionen-Dollar-Marke. Gewinn erwirtschaftet man in diesem Bereich noch nicht, in Zukunft dürften Dienste abseits des Werbemarktes für Alphabet aber immer wichtiger werden.

Selbstfahrendes Waymo-Auto © googleapis.com / Waymo
Selbstfahrendes Waymo-Auto © googleapis.com / Waymo

Bis dahin darf sich das Unternehmen trotz niedrigerer Klickpreise über steigende Gewinne freuen. Analysten erwarten, dass Google dieses Jahr 74 Milliarden Dollar an Werbeeinnahmen verzeichnen wird – im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 18 Prozent. Der aktuelle Kursverlust dürfte deshalb sowohl für die Unternehmensleitung wie für die Anleger zu verschmerzen sein.

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