Awin führt 4-Tage-Woche bei vollem Gehalt ein

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Die 4-Tage-Woche macht immer wieder von sich reden. Doch wirklich in die Praxis umgesetzt haben das revolutionäre Konzept bisher nur wenige Unternehmen. Mit Awin, dem weltweit größten Anbieter für Affiliate-Marketing, hat das nun ein Ende. Ab 2021 gilt bei Awin die 4-Tage-Woche. Und das bei vollen Bezügen für die Angestellten. Wie kann das funktionieren?

Studien: Die 4-Tage-Woche macht produktiver

Heute ist es kaum vorstellbar, dass für die Menschen vor 100 Jahren eine 6-Tage-Woche mit 72 Stunden Arbeit völlig normal war. Mittlerweile hat sich unser Wirtschaftsmodell jedoch so verändert, dass andere Lösungen möglich sind, ohne an Produktivität einzubüßen.

Nicht umsonst belegen mehrere Studien, dass eine 4-Tage-Woche mit einem dreitägigen Wochenende Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer produktiver macht. Eine Untersuchung, die der Software-Konzern Microsoft in Japan durchgeführt hat, stellte gleich mehrere signifikante Vorteile fest. Darunter:

  • Steigerung der Produktivität um 39,9 Prozent
  • Senkung des Stromverbrauchs um 23,1 Prozent
  • Verringerung des Papierverbrauchs um 58,7 Prozent
  • Gut 25,4 Prozent weniger notwendige Urlaubstage
  • Arbeitnehmer mit 4-Tage-Woche sind glücklicher

1.000 Mitarbeiter starten in die 4-Tage-Woche

Mit dem Jahreswechsel starten rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Awin das Experiment 4-Tage-Woche und erhalten damit ein besonderes Geschenk zum Weihnachtsfest. Ganz so groß dürfte die Umstellung jedoch nicht werden. Schließlich hat das Unternehmen im abgelaufenen Halbjahr bereits die 4,5-Tage-Woche im Rahmen eines Pilotprojekts getestet.

Die Bezüge der Belegschaft bleiben dabei gleich. Gleichzeitig möchte man auch den Mehrwert für die Kunden weiterhin auf dem gleichen Niveau halten bzw. durch die Maßnahme noch weiterhin steigern. Dass das funktionieren könnte, zeigen zumindest die Ergebnisse des Microsoft-Experiments.

„Die 4-Tage-Woche […] bietet unseren Teams die Möglichkeit, mehr Zeit mit ihren Familien zu verbringen, einem Hobby nachzugehen oder zusätzliche Dinge zu lernen, damit sie ihre Arbeitszeit so effizient wie möglich gestalten. Verschiedene Technologien, Teams in verschiedenen Zeitzonen sowie ein agiles Mindset sind die Erfolgsfaktoren.“
(Adam Ross, COO Awin)

Weitere Unternehmen könnten Awins Beispiel folgen

Um die Produktivität trotz weniger Arbeitsstunden zu steigern und sowohl die Erreichbarkeit als auch den Kundenservice zu gewährleisten, geht man bei Awin neue Wege. Das Unternehmen baut vor allem auf agile Arbeitsmethoden, die Optimierung aller beteiligten Prozesse und eine engmaschige und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit.

Zwecks Kostenoptimierung hat Awin die Büroflächen bereits für das neue Konzept angepasst. Das bisher durchgeführte Pilotprojekt lässt auch die großen Player der internationalen Wirtschaft aufhorchen. Immerhin habe sich die Senkung der Arbeitszeit nicht negativ auf die Umsätze oder die Zufriedenheit der Kunden ausgewirkt.
Damit könnten auch weitere Großunternehmen dem Beispiel von Awin bald folgen. Nicht umsonst gilt beispielsweise die Führungsriege des Lebensmittelkonzerns Unilever als aufgeschlossen für die 4-Tage-Woche.

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