Ist das Bewerben von Flüchtlingshilfe bei Facebook unerwünscht?

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Seit das US-Tech-Unternehmen Facebook seinen Donate-Button eingeführt hat, erfreut sich die Funktion großer Beliebtheit. Ganz gleich, ob für Geschenke, krebskranke Kinder, Tiere in Not oder Flüchtlinge – die Macht des Crowd-Donatings ist groß und hat schon so manchen kleinen Berg versetzt. Nun allerdings erhebt Tobias Huch, seinerseits Initiator des Vereins „Liberale Flüchtlingshilfe e.V.“, schwere Vorwürfe gegen den Internetriesen.

Flüchtlingshilfe: Facebook sieht „politische Werbung“

In einem Facebook-Posting vom 20. Oktober berichtete der 1. Vorsitzende der „Liberalen Flüchtlingshilfe“ davon, dass Facebook ihm auf Nachfrage mitgeteilt habe, dass „das Bewerben von Flüchtlingshilfe und das damit verbundene Spendensammeln ab sofort auf ihrer Plattform unerwünscht ist“. In einem späteren Update seines Postings wies Huch darauf hin, dass das Internetunternehmen die Freischaltung von Werbung für die „Liberale Flüchtlingshilfe“ und deren Spenden-Aktionen angeblich mit dem Hinweis auf politische Werbung verweigert.

Ob das Bewerben von Flüchtlingshilfe inklusive der Nutzung des Donate-Buttons bei Facebook allerdings tatsächlich generell unerwünscht ist, scheint wenig wahrscheinlich, zumal Organisationen wie Pro Asyl auf Facebook augenscheinlich von keinerlei Einschränkungen betroffen sind. Unabhängig von der persönlichen ethischen Einordnung sollte aber gerade ein „Liberaler“ wie der ehemalige FDP-Politiker Tobias Huch um das Prinzip der Vertragsfreiheit wissen, das auch Facebook für sich in Anspruch nehmen kann.

Ein engagierter Gegner der IS-Ideologie

Die von Tobias Huch ins Leben gerufene „Liberale Flüchtlingshilfe e.V.“ ist ein gemeinnütziger Verein aus Mainz, der Geld für Medikamente, Trinkwasser, Decken und Babynahrung sammelt, um Flüchtlinge in Kurdistan Nothilfe zu leisten. Nach eigenen Angaben hat der Verein in der „Autonomen Region Kurdistan“ im Irak sowie im nordsyrischen Rojava bereits mehr als zwei Millionen Flaschen Trinkwasser verteilt.

Der ehemalige Unternehmer und FDP-Politiker setzt sich bereits seit 2014 aktiv für Kurdistan ein und gilt als engagierter Gegner der Verbreitung der Ideologie des sogenannten Islamischen Staates (IS). Bekannt ist Huch auf für den Widerstand gegen die von Salafisten initiierte Kampagne „LIES“, im Rahmen derer der Koran vornehmlich an junge Menschen verteilt wird, von denen sich nachweislich viele radikalisiert und terroristischen Organisationen angeschlossen haben. Seit Mitte 2016 sitzt Huch zudem im Beirat der Kurdischen Gemeinde Deutschland.

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