Fusion: United Internet will Mobilfunkanbieter Drillisch übernehmen

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Auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt steht die nächste große Fusion ins Haus. Obwohl man entsprechende Gerüchte über Jahre verneint hat, will United Internet nun den Mobilfunkanbieter Drillisch übernehmen. Die Pläne haben die beiden Unternehmen heute bekannt gegeben.

United Internet ist als Internetprovider vor allem für seine Marke 1&1 bekannt, über die man die Mehrheit an der Drillisch AG erwerben möchte. Anteilseignern bietet man 50 Euro pro Aktie an, was drei Prozent über dem Schlusskurs der Drillisch-Aktie vom Donnerstag liegt. Schon jetzt hält United Internet 20 Prozent des in Maintal ansässigen Unternehmens. Bis Jahresende soll die Übernahme abgeschlossen sein, sofern die Pläne durch die Wettbewerbshüter abgesegnet werden.

Neue Großanbieter ohne eigenes Netz

Im Anschluss könnte ein neuer vierter Großanbieter am deutschen Mobilfunkmarkt entstehen. Seit dem Zusammenschluss von Telefonica (o2) und E-Plus konkurrieren mit der Telekom, Vodafone und Telefonica nur noch drei Mobilfunkanbieter um die Gunst der Kunden. Im Gegensatz zu den übrigen Konkurrenten verfügen Drillisch und United Internet über kein eigenes Netz. Um die Inhaber ihrer rund 12 Millionen Kundenverträge zu versorgen, haben beide Anbieter bisher Leistungen bei den Netzbetreibern ein- und anschließend weiterverkauft.

Einsparungen von 250 Millionen Euro bis 2025

Die Kosten dafür könnten in den nächsten Jahren für das Gemeinschaftsunternehmen sinken. Drillisch konnte einen Vertrag mit Telefonica abschließen, der dem Unternehmen die Nutzung von 20 Prozent der Netzkapazitäten der Münchner erlaubt. Ab 2020 könnte der Nutzungsumfang um weitere 10 Prozent steigen. Laut Drillisch-Chef Vlasios Choulidis garantiert dieser Vertrag in den nächsten Jahren vollen Zugriff auf moderne Netztechnologie bei sehr guten Konditionen. Deshalb überrascht es nicht, dass United Internet und Drillisch davon ausgehen, bis 2020 jährlich etwa 150 Millionen Euro beim Kauf von Netzleistungen einsparen zu können. Bis 2025 sollen die Kosten sogar um 250 Millionen Euro sinken.

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