Facebook verliert User in Deutschland und Frankreich schneller als vermutet

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Social Media Marketer haben es vorausgesagt und bekommen es jeden Tag live mit: Facebook verliert in Deutschland und Frankreich immer mehr User. Laut einem aktuellen Bericht von emarketer.com zum Jahresende geht der User-Aderlass aber deutlich schneller vonstatten als zuletzt vorhergesagt. Während Frankreich in diesem Jahr erstmals einen Netto-User-Verlust verbuchte, verzeichnete Deutschland einen solchen schon 2018.

Junge User kehren Facebook den Rücken

Im vergangenen Jahr nahm die Zahl der Facebook-Nutzer in Deutschland um 1,2 Prozent ab. Bis zum Jahresende wird die Nutzerzahl um weitere 0,9 Prozent auf 25,9 Millionen fallen. Branchenexperten hatten eigentlich ein minimales Wachstum von 0,1 Prozent erwartet. Besonders groß ist der User-Verlust unter den Jüngeren. In der User-Gruppe unter 25 lag der Rückgang bei neun Prozent.

Unter den 12- bis 17-Jährigen ist die Abnahme mit 19,2 Prozent noch dramatischer. Auf Basis dieser Zahlen erwarten die Experten, dass speziell die Zielgruppe unter 34 das Netzwerk bis 2023 verstärkt verlassen wird. Im Gegenzug geht man von einer Zunahme der User über 35 aus, was Facebook dabei helfen wird, die Gesamtverluste zu verringern.

Social Network-Verschiebung in Deutschland

Trotz des Aderlasses der Jüngeren in Richtung anderer Social Networks wie Instagram und TikTok bleibt Facebook hierzulande das größte soziale Netzwerk. Auch 2020 werden die über Anzeigen generierten Umsätze in Deutschland steigen. Im Raum steht ein Wachstum von 11,9 Prozent auf 2,11 Milliarden Euro. Während sich Facebook einer Stagnation gegenüber sieht, wachsen die Konkurrenten in Deutschland:

• Instagram wird in Deutschland 2019 insgesamt um 10,4 Prozent auf 17,7 Millionen Nutzer anwachsen. 2020 wird Instagram mehr Nutzer unter 25 haben als Facebook.

• Etwas weniger stark wächst Snapchat. Immerhin hat es das Netzwerk aus Santa Monica 2019 auf ein Wachstum von 7,5 Prozent bzw. 10,6 Millionen User gebracht.

Twitter tut sich nach wie vor etwas schwer, wächst im Gegensatz zu Facebook aber auch in Deutschland weiter mit konstanten 4,3 Prozent. Die aktuelle User-Zahl liegt bei vier Millionen.

Twitter wächst in Frankreich noch geringer

Der User-Schwund bei Facebook ist kein deutsches Phänomen, sondern eine umfassende Erscheinung. Bei unseren Nachbarn in Frankreich sank die Nutzerzahl von Facebook um 1,3 Prozent auf 27,6 Millionen. Die Ursache ist die gleiche wie in Deutschland: die Abwanderung jüngerer Nutzer zu Instagram, Snapchat und TikTok.

2020 wird Instagram Facebook auch dort in Sachen User unter 25 überholen. Schlimmer noch (zumindest für Facebook): 2022 werden weniger als 50 Prozent der französischen Internetnutzer Facebook-Mitglieder sein. Interessante Zahlen gibt es zum Jahresende auch von den anderen sozialen Netzwerken zu vermelden:

• Die Zahl der Instagram-Nutzer in Frankreich wird bis zum Jahresende um 10,7 Prozent auf 14,9 Millionen wachsen. Ähnliche Zahlen also wie bei uns.

• Snapchat wächst in Frankreich dagegen deutlich stärker als bei uns. Das Wachstum lag 2019 bei 17,8 Prozent und wird bis zum Jahresende rund 16,4 Millionen Nutzer erreichen.

• Twitter schneidet hingegen in Frankreich mit einem Wachstum von 2,6 Prozent noch schlechter ab als hierzulande. Die Nutzerzahl liegt mit 3,9 Millionen auf dem gleichen Niveau.

Meme-Marketing als Trendsetter

Marketer, die die junge Zielgruppe erreichen möchten, müssen sich in ihren Aktionen zunehmend von der Facebook-Dominanz lösen. Stattdessen müssen neue Konzepte für das Marketing via Instagram, Snapchat und Co. entwickelt werden. Mit dem Meme-Marketing entwickelt sich bereits ein starker Trend, der in der jüngeren Zielgruppe besonders gut funktioniert.

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